Der Mensch ohne Inhalt
Girogio Agamben, Der Mensch ohne Inhalt. Berlin 22012.
Klassische Positionen der Ästhetik. Agamben stellt Philosophen wie Platon, Kant und Hegel in Dialog mit Künstlern und Autoren der klassischen Moderne. In der Zeit, in der die Kunst nicht länger die Funktion hat, das Wesen der Wirklichkeit zur Erscheinung zu bringen, wird sie zur selbstzerstörerischen Kraft. Der Künstler wird ein Mensch ohne Inhalt.
Agamben geb. 1942 in Rom geboren, hat Jus studiert, ist Philosoph, Essayist, Buchautor und Schauspieler (1964 Film Il Vangelo secondo Matteo – er spielte den Apostel Philippus) und lehrt in Venedig und Paris. Er nahm an Seminaren von Martin Heidegger teil. Heidegger kritisiert Kant und geht auf den Vorsokratiker Heraklit und Hegel - dt. Idealismus, Weltgeist – ein. Martin Heidegger: Die Phänomenologie und die Hermeneutik. Die Hermeneutik, das Erklären bzw. Auslegen; eigentlich das Interpretieren. Jedoch die Interpretation wird durch den Rezipienten durch seine subjektive Ästhetik beeinflusst.
Für Agamben ist Aristoteles ein wichtiger Denker – Poesie und Poiesis. Aufklärung nicht durch rationale Klarheit, sondern durch den Glauben an die Existenz des Dämonischen und Geheimen. Messianisch. In wie weit spielt der Weltgeist von Hegel mit hinein? Durch die Apostelrolle ist Agamben mit der Bibel vertraut. Agamben hat auch Schriften zu Walter Benjamin herausgeben.
Agamben konstatiert eine Trennung zwischen Kunstwerk und ästhetischer Wahrnehmung. Durch die Reflexion auf Kunst entstehe eine kaum überbrückbare Trennung zwischen dem Künstler und dem Rezipienten. Subjektive Ästhetik als Maßstab. Eine Rezeption beinhaltet auch ein subjektives, kritisches Hinterfragen – Kritik.
Agamben hat am Londoner Warburg Institut gearbeitet (1974 und 1975). Von 1936 bis 1976 war auch Ernst Gombrich am Warburg Institut.
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